Afrikanische Schweinepest: Krankheit und Erreger

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Das Blut von infizierten Wildschweinen bleibt über längere Zeit ansteckend

Die Afrikanische Schweinepest (ASP, African Swine Fever ASF) wird durch ein ASFI-Virus verursacht. Dieses Virus ist in Blut und Gewebe von erkrankten Tieren äußert stabil: In Blut bleibt die Ansteckungsfähigkeit 4 Monate erhalten, in Schinken 6 Monate und in gekühltem Fleisch bis zu 6 Jahren. Deshalb haben bei den Wildschweinen die Kadaver von an der Seuche verendeten Tieren eine große Bedeutung für die Weiterverbreitung in der Wildschweinpopulation und nicht durcherhitztes Schweinefleisch als Lebensmittel ist ein großes potentiell ein Risiko für die Verschleppung der Seuche durch den Menschen.

Die ASP ist keine Zoonose, sie ist für den Menschen ungefährlich!

Die Klinik der ASP ist genauso unspezifisch wie die der klassischen Schweinepest (KSP), allerdings verenden erkrankte Tiere bei der ASP deutlich häufiger. Gleichzeitig ist es aber nicht so infektiös wie das Virus der KSP, breitet sich also trotz schwerwiegenderer Klinik langsamer im Hausschweinebestand als die KSP. Somit ist die ASP bei Hausschweinen besser zu erkennen als die KSP und kann mit den gleichen Methoden der Tierseuchenbekämpfung wie diese getilgt werden.

Während sich das Virus der ASP bei Wildschweinen natürlich genauso verhält, kommt hier zum Tragen, das es bis heute und in absehbarer Zeit keinen Impfstoff gegen die ASP gibt. Die Impfung mit Köderimpfungen ist aber ein extrem wichtiger Bestandteil der Schweinepestbekämpfung bei Wildschweinen, der für ASP nicht zur Verfügung steht. Deshalb stellt insbesondere der Eintrag von ASP-Virus in die Wildschweinpopulation eine Situation dar, die nicht kurzfristig bereinigt werden kann.

Neben den direkten Verlusten durch die Erkrankung werden auch durch die ASP induzierte Handelsrestriktionen innerhalb der EU, aber insbesondere auch im Drittlandexport, für schwere wirtschaftliche Einbußen verantwortlich sein.

Autor: Dr. Jürgen Harlizius